Weinwissen & konkrete Empfehlungen für deine "Learning by Drinking ‘Must-Drink’-Liste"
Willkommen zu einer faszinierenden Reise in die renommierte Weinregion Bordeaux!
In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die einzigartigen Rebsorten vorstellen, die diese Region (und die Weine) zu einem wahren Juwel in der Welt des Weins machen und die man am Weg zum Weinkenner und zur Weinkennerin unbedingt probiert haben sollte.
Warum ist die Weinbau Region Bordeaux so bekannt?
Die Bekanntheit der Weinbauregion Bordeaux in Frankreich begründet sich auf eine lange historische Weinbautradition, die Produktion einer breiten Palette von Qualitätsweinen und die weltweite Verbreitung dieser Weine. Bordeaux ist berühmt für seine angesehenen Châteaus und Grand Cru Classé-Weine, die in einer 1855-Klassifikation hoch eingestuft wurden und für Weinliebhaber auf der ganzen Welt begehrt sind. Die Region zieht auch Wein-Touristen an, die die malerischen Weinberge und Weingüter erkunden und die Weinherstellung erleben möchten.
Qualitätsweine: Bordeaux produziert einige der angesehensten Qualitätsweine der Welt. Die Region ist berühmt für ihre Grand Cru Classé-Weine, insbesondere aus Gebieten wie Médoc, Saint-Émilion, Pomerol und Graves. Diese Weine gehören zu den teuersten und begehrtesten auf dem Markt und haben eine hohe Qualität und Lagerfähigkeit.
Bordeaux-Klassifikationen: Die 1855-Klassifikation von Bordeaux, bei der Weingüter nach ihrer Qualität in verschiedene Kategorien eingestuft wurden, hat zur Schaffung eines Hierarchiesystems in Bordeaux beigetragen und die Aufmerksamkeit auf die besten Châteaus gelenkt. Die Premier Cru-Weingüter aus dieser Klassifikation sind besonders bekannt.
Prägung der Bezeichnung ‘Bordeaux Cuvée’ & Vielfalt der Weinproduktion: Bordeaux ist bekannt für die Produktion einer breiten Palette von Weinstilen, sowohl rot als auch weiß. Die Region bietet eine Vielfalt von Rebsorten, Terroirs und Appellationen (Herkunftsbezeichnungen), die eine große Bandbreite an Geschmacksprofilen ermöglichen. Dies hat dazu geführt, dass Bordeaux-Weine für unterschiedliche Vorlieben und Anlässe geeignet sind.
Auch hat der Usus der Region, Cuvées zu produzieren die auf Cabernet Sauvignon und Merlot beruhen (wobei es noch andere 13 zugelassene Rebsorten dafür gibt), dazu geführt, dass internationale Cuvées auch mit der Bezeichnung ‘Bordeaux Cuvée’ betitelt werden, wenn diese zwei Rebsorten einen Großteil ausmachen. Im realen Wein-Leben sieht das meistens so aus, dass die Cuvées dann - je nach Land - aus einer regionalen oder heimischen (auch autochton genannten) Rebsorte mit Cabernet Sauvignon und Merlot cuvéetiert (verschnitten) sind.
In Italien ist das oft zum Beispiel Sangiovese mit Cabernet Sauvignon und Merlot und eventuell anderen typischen Bordeaux-Rebsorten. In Spanien Tempranillo, in Österreich gerne Blaufränkisch, in Kroatien Teran und viele mehr - immer in Cuvée mit Cabernet Sauvignon, Merlot und auch oft Cabernet Franc oder Syrah und weitere typischen Bordeaux-Rebsorten.
Was ist aber eigentlich eine Bordeaux Cuvée und warum ist diese auf der ganzen Welt bekannt und so benannt?
Ein (französischer) Bordeaux-Cuvée ist ein Wein, der aus einer Mischung verschiedener Rebsorten hergestellt wird und aus der Bordeaux-Region in Frankreich stammt.
Bordeaux-Weine sind oft Cuvées, was bedeutet, dass sie aus einer Kombination von Traubensorten bestehen, anstatt ausschließlich aus einer einzigen Sorte hergestellt zu werden. Die genaue Zusammensetzung der Bordeaux-Cuvée kann variieren, aber sie enthält oft eine Kombination aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Pertit Verdot, wobei letztere Rebsorte nur wenig ins Gewicht fällt.
Es ist wichtig, dies zu beachten, denn nur wenige Regionen weltweit so bekannt sind für die Herstellung von Cuvées wie Bordeaux. Bordeaux ist eine Region mit einem vielfältigen Klima, das sich in zahlreichen Facetten zeigt. Aufgrund der historisch unbeständigen Erntebedingungen aufgrund des Klimas war es in Bordeaux üblich, an verschiedenen Orten eine Vielzahl von Rebsorten anzupflanzen. Diese Rebsorten hatten unterschiedliche Anforderungen an Faktoren wie Regen, Temperatur und Boden. Dies ermöglichte es den Winzern, flexibel auf Ernteausfälle in bestimmten Weinbergen zu reagieren, da sie auf andere Weinberge mit besser geeigneten Rebsorten zurückgreifen konnten.
Wirklich wichtig bei einer Bordeaux-Cuvée sind Cabernet Sauvignon und Merlot. Je nachdem, in welchem Teil der Region man sich befindet, dominiert eine dieser beiden Rebsorten die Cuvée. Daher kann man nicht nur anhand von Worten und Bezeichnungen, sondern auch geschmacklich einen "Left Bank" und "Right Bank" Bordeaux unterscheiden. Mit "Bank" ist die Seite des Flusses gemeint, denn die Region wird durch den Fluss Garonne geteilt, was die Weinstile in “Linkes Ufer” und “Rechtes Ufer” unterteilt. Auf dem Linken Ufer, in den Weinregionen auf der linken Seite der Gironde, steht Cabernet Sauvignon im Mittelpunkt, während alle anderen Rebsorten eine sekundäre Rolle spielen. Auf dem Rechten Ufer hingegen ist Merlot die Hauptsorte, und die anderen Rebsorten haben ebenfalls eine untergeordnete Bedeutung.
Wir schauen uns an, wie diese Rebsorten in dieser Region geschmacklich hervortreten - dies macht es super leicht, nachzuvollziehen, warum die erste Frage, wenn man eine Bordeaux bestellt, ist: “Vom Stil her lieber linkes oder rechtes Ufer?” weil sich dies direkt darauf bezieht, welche Rebsorte und Geschmack im Vordergrund stehen soll.
Geschmacklich betrachtet: Der Charme der wichtigsten Bordeaux-Rebsorten
Cabernet Sauvignon: Die Rebsorte Cabernet Sauvignon ist zweifellos einer der Stars unter den Bordeaux-Weinen. Sie besticht durch ihre tiefe rote Farbe, kräftige Tannine und komplexe Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Cassis und subtilen Noten von Zedernholz. In jungen Jahren kann dieser Wein recht markante Tannine aufweisen, die ein leichtes Austrocknungsgefühl im Mund verursachen, doch im Laufe der Zeit werden sie feiner und geschmeidiger. Dies verleiht diesen Weinen eine beeindruckende Langlebigkeit. Stellen Sie sich vor, dass ein Wein in seinen jungen Jahren viel Intensität und Geschmack aufweist, und dieser Reichtum im Laufe der Jahre nur graduell abnimmt. Bei kräftigen Weinen führt dies zu einer längeren Haltbarkeit, was bedeutet, dass sie länger intensiv, gut strukturiert und "lebendig" schmecken. Zu den besten Bordeaux-Weinen, in denen Cabernet Sauvignon im Vordergrund steht, gehören beispielsweise Bordeaux aus Saint-Estèphe, Pauillac, Saint-Julien und Margaux.
Merlot: Eine weitere Schlüsselrebsorte in Bordeaux ist der Merlot. Er zeichnet sich durch seinen weichen, geschmeidigen Charakter und eine Fülle von Aromen aus, darunter reife Pflaumen, schwarze Kirschen und Gewürze. Merlot ist aufgrund seiner Zugänglichkeit weltweit beliebt, hat jedoch aufgrund seiner einfachen und kostengünstigen Produktion in einigen Ländern Vorurteile erfahren.
Merlot bringt Bordeaux-Weinen eine angenehme Fruchtigkeit, sanfte Tannine und eine wirklich leicht trinkbare Qualität. In den besten Lagen und unter idealen Bedingungen produziert, vereint Merlot leicht bis mittelkräftige Tannine mit einer unvergleichlichen Cremigkeit und Geschmeidigkeit. Dadurch wirken diese Weine "samtig" und behalten dennoch einen kräftigen, fruchtigen Geschmack von wirklich reifen roten Beeren und Pflaumen.
Im Laufe der Reifung und Lagerung entwickeln diese Weine eine natürliche Note von frischen Tabakblättern und Zedernholz. In den besten Anbaugebieten wie Pomerol kommt noch eine leichte würzige Nuance hinzu - nicht scharf, sondern leicht würzig und pikant. Die ausgewogene Kombination dieser gegensätzlichen Aromen, die dann plötzlich harmonisch wirken, verleiht diesen Weinen einen beeindruckenden Wow-Effekt und leider auch einen entsprechend hohen Preis.
Cabernet Franc: Als enger Verwandter des Cabernet Sauvignon teilt Cabernet Franc viele ähnliche Eigenschaften, bringt jedoch auch eine einzigartige Persönlichkeit mit sich. Diese Rebsorte präsentiert ein fruchtiges Profil mit roten Beeren, Kräutern und floralen Nuancen. Cabernet Franc gedeiht am besten in Regionen, in denen auch Cabernet Sauvignon angebaut wird. Geschmacklich zeichnet sich diese Sorte oft durch einen "grünen" oder "vegetabilen" Charakter aus, der an Tomatenrispen oder grüne Kräuternoten erinnert, vielleicht sogar leicht grasig. Diese Aromen erinnern an den Duft, der entsteht, wenn man einen Pflanzenstiel bricht oder frische Blätter zupft.
Unter optimalen Bedingungen und ausreichender Reife entwickelt Cabernet Franc jedoch ganz besondere florale Noten, die an Blumen und Blüten erinnern, wie zum Beispiel Veilchen. Aufgrund seiner intensiven Farbe und der Beerenaromen trägt Cabernet Franc, wenn auch in kleinerer Menge, zu einer Bordeaux-Cuvée bei.
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Fazit
Die Weinregion Bordeaux zeichnet sich durch ihre lange Weinbautradition, Qualitätsweine und die berühmte Bordeaux-Klassifikation von 1855 aus. Bordeaux bietet eine breite Vielfalt von Weinstilen und Rebsorten, die für unterschiedliche Vorlieben geeignet sind. Besonders hervorzuheben sind die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, die jeweils einzigartige Geschmacksprofile bieten. Wenn Sie die faszinierende Welt der Bordeaux-Weine erkunden möchten, bieten wir Ihnen in unserem "Rotwein-Kenner:in"-Kurs die Möglichkeit, diese Rebsorten kennenzulernen, zu verkosten und zu erforschen. Tauchen Sie ein in die Welt des Rotweins und entdecken Sie seine vielfältigen Geschmacks-Facetten.
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